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Nachdem die Söldnertruppe "Claymores Gladiatoren" den Peripherie-Planeten Claktoris IV im Auftrag von Haus Steiner von Davion-Präsenz geräumt hat, bekommt der Trinärsternführer Caine Redclaw einen neuen Trinärstern zugewiesen, der zum grössten Teil aus grünen Rekruten besteht. Er soll ihn ausbilden und zu einer Kampfeinheit formen. Dafür bekommt er das Fort des Planeten zur Verfügung gestellt, während die neu eingetroffene Steinermiliz in Notunterkünften in der Wildnis campieren muss. Sehr realistisch. Der neue Trinärstern erhält den Namen "Berserkerbande".

Nachdem die Rekruten in ihrer Ausbildung erste Erfolge zeigen, will Caine ihnen auch mal eine echte Schlacht bieten, fährt deswegen zu den Miliztruppen und schafft es (mit 2-3 Sätzen) sie dermaßen zu reizen, dass die Miliz die Söldner nun angreifen und zur Not auch alle abschlachten will, wenn sie sich nicht ergeben sollten. Im folgenden Gefecht setzt die Berserkerbande auf Hinterhalte. Dennoch ist es unrealistisch, dass ein einziger Mann eine erfahrene, 7-köpfige Kommandoeinheit ganz alleine ausschaltet, und dass die Berserkerbande mit ihren 15 Mechs und 10 Terra Novas zwei ganze feindliche Kompanien plus vier Schwebepanzer ohne eigene Verluste besiegen können, und das mit hauptsächlich grünen Rekruten, die noch nie ein echtes Schlachtfeld gesehen haben.

Danach wird die Berserkerbande zu ihrem ersten Einsatz auf Kardinal befohlen. Bei ihrem Abflug nehmen sie noch alles aus dem Steiner-Fort mit, was nicht niet- und nagelfest ist, denn es ist ja keine Miliz mehr da, die sie aufhalten könnte. Auf dem Planeten Kardinal sollen sie die bedrängten Steiner-Truppen gegen die davionfreundlichen Teile der ansässigen Miliz unterstützen. Der Planet hat nur eine einzige Hauptstadt und besteht ansonsten aus lebensfeindlicher Wüste. Komischerweise ist diese Hauptstadt jedoch vollkommen evakuiert, und wo denn nun genau die Hunderttausenden dort lebenden Menschen hin sind, wird nirgends auch nur ansatzweise erwähnt (die Hauptstadt ist, wie der Autor selbst schreibt, der einzige Ort der Zivilisation auf dem Planeten). Nach ihrer Landung bei einer Militärbasis, die unrealistischerweise von völlig unterlegenen Steinerkräften immer noch gehalten wird, stellt die Berserkerbande fest, dass die Gegner Unterstützung von Wolfs Dragonern bekommen haben. Trotzdem marschieren sie sofort in die Stadt und greifen den Feind an.

Im ersten Gefecht machen die Berserker "mal eben" eine Kompanie Mechs (darunter eine Lanze Wolfs Dragoner, die mit zu den besten Söldnern der ganzen Inneren Sphäre zählen) fertig, die zudem noch von 14 überwiegend schweren Panzern (Behemoths, Von Luckners) und drei Zügen Infanterie unterstützt werden. Ohne einen einzigen Mann oder Mech dabei zu verlieren.

Später kämpfen die 10 Terra Novas der Berserkerbande gegen 8 weitere Dragonermechs und danach 16 Dragoner-Kröten, und wieder überlebt die ganze Mannschaft (aus Rekruten, die bisher erst eine echte Schlacht hinter sich haben). Der Trinärstern kämpft derweilen gegen 24 weitere Feindmechs und über zwei Duzend Panzer. Zwar gibt es hierbei die allerersten Mechausfälle der Berserker, aber trotzdem wird keine der Maschinen endgültig zerstört oder ein Mitglied der Berserkerbande getötet, während die Gegner wie die Fliegen sterben. Der Gewinner der Schlacht steht daher klar fest. Langsam wirds lächerlich!

Nach Erfüllung dieses Auftrages geht es für die Söldner nach Outreach (wo man sie eigentlich für Diebstahl und Mord auf Claktoris IV hinrichten müsste). Aber kaum sind sie eingetroffen, gibt es schon wieder einen neuen Auftrag von Haus Steiner. Die Kommunikation mit dem weit ab vom Schuss liegenden Planeten Turas ist ausgefallen, und obwohl viele Steinereinheiten näher stationiert sind, werden die Berserker quer durch die Innere Sphäre dorthin geschickt, um nach dem Rechten zu sehen. Und auch wenn nur der HPG ausgefallen sein könnte, schickt Steiner doch lieber einen kompletten Trinärstern Battlemechs. Naja.

Und wer geglaubt hat, der bisherige Roman sei an Absurdität nicht zu toppen, der wird auf Turas eines Besseren belehrt! Die Söldner finden eine völlig zerstörte Forschungsanlage vor, verstümmelte Leichen und Mechwracks, die offenbar mit bloßen Händen auseinandergerissen wurden. Und das wurden sie!

Denn beim Untersuchen der Ruinen finden die Söldner heraus, was in dem Genforschungslabor von Haus Steiner gezüchtet wurde: 13m grosse, 15t schwere Riesenechsen, die von Sensoren nicht erfasst werden können und deren Schuppenpanzer selbst gegen Mechwaffen einen gewissen Schutz bietet! Weiterhin sind diese Wesen äusserst aggressiv, können neue Artgenossen nach einer Tragezeit von nur 2 Tagen gebären und sind 6 Tage nach ihrer Geburt bereits vollkommen ausgewachsen! Aber das Tollste ist der Name dieser Züchtungen: "Berserkerdrachen"!!! (Und es stellt sich immer heftiger die Frage, warum Steiner für so eine brisante Untersuchung eine x-beliebige Söldnertruppe angeheuert hat?!)

Natürlich werden die Söldner dann, als sie sich vom Planeten zurückziehen wollen, von den Bestien angegriffen. Das Landungsschiff wird beschädigt, genauer gesagt sein Antrieb und seine Kommanlage, und Caine Redclaw wird samt Mech von den Drachen weggeschleppt und augenscheinlich getötet. Die verbliebenen Söldner heulen und stehen nun unter Zeitdruck, denn das Sprungschiff, was am Sprungpunkt auf sie wartet, wird das System in weniger als 2 Tagen wieder verlassen und die Söldner als vermisst ansehen, wenn es keine Nachricht bekommt. Ist nicht gerade realistisch, erzeugt aber immerhin künstliche Dramatik.

Glücklicherweise (Klar doch!) gibt es ein kleines Versorgungsdepot abseits der zerstörten Forschungsbasis, das genau die benötigten Teile zur Reparatur des Landungsschiffes enthält. Während die Mechs in der Basis die Drachen ablenken, holen die Terra Novas in einem Gewaltlauf durch den Dschungel die Ersatzteile. Dabei sterben nun zum ersten mal Mitglieder der Berserkerbande, allerdings eher unwichtige Nebenrollen, um zu zeigen, dass die Situation wirklich gefährlich ist (wie es auch immer wieder in Star Trek passiert :)).

Am Ende taucht dann der totgeglaubte Caine Redclaw mit seinem Mech wieder auf, rettet alle Überlebenden, und die Berserkerbande flieht mit ihrem Landungsschiff ins All. Und damit endet ein Pseudo-BT-Roman, der hoffentlich niemals fortgesetzt wird.


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