SÖLDNER! Von manchen verachtet, von vielen gefürchtet, aber ebenso häufig auch geschätzt und manchmal sehnsüchtig erwartet, um einem Konflikt die entscheidende Wendung zu geben. Für Geld tun diese hochspezialisierten Männer und Frauen alles, was man sich nur vorstellen kann, und für einen saftigen Zuschlag sogar noch etwas mehr. Dafür lauert der Tod aber oft nur wenige Meter entfernt und wetzt bereits seine Sense. Es ist ein harter Job, ein Söldner zu sein! Ach, für dich nicht? Nun, wir werden sehen... .
Rifts Mercenaries ist ein völlig eigenständiges Quellenbuch, das den Rifts-Spieler in die Welt der Söldner einführen soll. Es beginnt mit einem generellen Überblick und einem punktebasierten System, mit dem man sich jede Art von Söldnergruppe erschaffen kann, sei es nun ein nur wenige Mann starkes, unabhängiges Team von Spezialisten oder eine große Kompanie mit eigener Basis, straffer Organisation und einem großen Konzern im Hintergrund. Weiter geht es dann mit ein paar Erklärungen zu Söldnerverträgen, Missionen, längeren Anstellungen und "Hotspots" auf der Rifts-Erde, also Gegenden und Konflikte, die für Söldner besonders interessant sind.
Neben neun O.C.C.'s aus dem Söldnerbereich werden auch drei neue R.C.C.'s vorgestellt. Besonders detailliert sind die Beschreibungen der sechs NPC-Söldnerkompanien ausgefallen. Sie wurden nach dem oben angesprochenen System erstellt und haben alle ihre eigene Geschichte, eigene (und nicht immer gutartige) Pläne und mit kompletten Daten versehene Schlüsselfiguren. Zu jeder Kompanie werden auch noch ein paar Vorschläge präsentiert, wie man sie in seine Abenteuer einbinden oder auch eine komplett neue Kampagne mit ihnen designen kann.
Fast der gesamte Rest des Buches wird von den acht großen Waffenherstellern eingenommen, jeder mit genaueren Firmendaten und natürlich seiner gesamten Produktpalette. Nicht alle von ihnen sind Unbekannte, Northern Gun sollte einem zum Beispiel ein Begriff sein, aber es gibt auch Neulinge wie der interdimensional tätige Konzern Naruni, dessen Waffen und Ausrüstung sich auf einem äußerst hohen Technologielevel befinden. Dafür sind jedoch seine Preise und auch seine Geschäftspraktiken recht gewöhnungsbedürftig. Am Ende des Buches findet man dann noch ein vorkonstruiertes, episches Söldnerabenteuer.
Allein schon wegen der etwa 50 Seiten an neuer und vielfältiger Ausrüstung ist Rifts Mercenaries gewiss einen zweiten Blick Wert. Auch die Charakterklassen bieten eine gute Ergänzung zu allen bisherigen Büchern, und wer in Rifts tiefer in den Söldneralltag einsteigen möchte, kommt um diese Publikation sowieso nicht herum. Alles in allem ein recht gelungenes Quellenbuch, auch wenn das Söldnerabenteuer am Ende meiner Meinung nach etwas zu schwer geraten ist.
