BIOMANCER O.C.C.

Grafik: Ein Biomancer mir Tierklauen

Fundort:Rifts World Book Six: South America, S. 61

Biomancer sind in einer ökologischen Umgebung die ultimativen Symbionten. Durch ihre magischen Kräfte können sie aus der Natur alles gewinnen, was sie benötigen, ohne dabei auch nur eine einzige Pflanze oder ein einziges Tier verletzen oder gar töten zu müssen. Dafür ist jedoch eine enge Verbundenheit mit der Natur und dem Leben an sich nötig, so dass Biomancer moderne Technologien und "tote" Dinge generell ablehnen.

Die Biomantie ist eine mächtige, aber nicht besonders verbreitete Magierichtung. Ihren Ursprung hatte sie auf der Green World, dem Heimatplaneten der Dschungelelfen, und wird dort auch heute noch häufig ausgeübt, obwohl dieser sehr rohstoffreiche Planet mittlerweile in die Hände der Splugorth gefallen ist. Ein weiteres Zentrum der Biomantie ist Maga Island, das Reich der Dschungelelfen in Südamerika.

Biomantie kann nicht von jedem erlernt werden, sondern ist beschränkt auf Menschen, Elfen, Atlanter, Simvan, PSI-Stalker, Zembahk, Zwerge, Drachen und einige andere humanoide Spezies, die dazu bereit sein müssen, dem Lebensweg dieser Magierichtung zu folgen. Dämonen, räuberischen und übernatürlichen Wesen wie den Gargoyles, Brodkil, Trollen, Gromek, Splugorth, Alienintelligenzen und ähnlichen Rassen ist die Biomantie verschlossen. Götter und gottesähnliche Wesen könnten sie zwar theoretisch erlernen, doch es gibt nur sehr wenige, die sich wirklich damit befassen.

Es existieren bei den Biomancern drei verschiedene Gruppen, die sich weniger in ihren Kräften, sondern mehr in ihren in ihren individuellen Anschauungen unterscheiden:

Die "Acceptors" sehen die Naturzerstörung durch den Menschen als Teil der natürlichen Evolution, und akzeptieren sie daher ohne größere Probleme. Viele Biomancer der Menschen, Zwerge und der meisten D-Bees fallen in diese Kategorie. Sie leben in der Nähe von oder sogar in Städten, und benutzen Fahrzeuge und andere moderne Technologien. Dennoch meiden sie Kybernetik, Bionik und Runenwaffen, essen kein Fleisch und würden nie einem Tier oder einer Pflanze Schaden zufügen, sich aber gegen sie verteidigen, wenn ihr Leben davon abhängen sollte.

Die "Patient Ones" halten nichts von moderner Technik und leben in der Wildnis. Allerdings gehen sie nicht aktiv gegen ihre Zerstörung vor, sondern beheben lieber den angerichteten Schaden und versuchen, die Leute um sie herum von der Wichtigkeit der Natur zu überzeugen. "Tote" Dinge würden sie nur als allerletztes Mittel benutzen, und verhalten sich gegenüber Borgs und anderen kybernetisch aufgebesserten Lebewesen sehr zurückhaltend. Die meisten Dschungelelfen kann man zu den Patient Ones zählen.

Die "Defenders" sind die aggressivste Gruppe der Biomancer. Nicht nur, dass sie die Zerstörung der Natur abgrundtief hassen, sie gehen auch aktiv dagegen vor. Sie würden moderne Technik nie auch nur berühren, und verachten alle, die es tun. Auch von Fleischessern, Stadtbewohnern und allen anderen, die ihre Ansichten nicht teilen, halten sie sich fern. Ihre Naturschutzwut geht teilweise so weit, dass sie einer Stadt den Krieg erklären, deren Fabriken und Fahrzeuge zerstören und ihre Bewohner bekämpfen und verjagen. Jemanden töten würde aber auch sie nur als allerletztes Mittel.

Trotz dieser unterschiedlichen Ansichten ist es den meisten Biomancern klar, dass manche Wesen Fleisch essen müssen, um zu überleben, oder dass man Bäume fällen muss, um zu heizen oder daraus Häuser zu bauen. Und obwohl sie das Töten von Schlachtvieh oder das Tragen von Leder- und Fellkleidung abstoßend finden, so betrachten sie die Menschen, die dies tun, nicht gleich als blutrünstige Monster. Nur wenn man der Natur mehr nimmt, als man selbst benötigt, oder wenn man Lebewesen nur zum Spaß tötet, zieht man sich die Wut und den lebenslangen Hass eines Biomancers zu.

Die Fähigkeiten eines Biomancers sind sehr vielfältig. Er kann das Böse in seiner Umgebung spüren, mit Pflanzen und Tieren empathischen Kontakt aufnehmen, jemanden heilen, Pflanzen in essbare Früchte verwandeln, wird von den meisten Tieren nicht angegriffen, kann "Biowaffen" herstellen (kein Giftgas oder so etwas, sondern Schwerter, Speere und Ähnliches aus Holz oder Chitin, die solchen aus Stahl und anderen modernen Materialien in Nichts nachstehen, und ihnen teilweise sogar überlegen sind), und besitzt zudem noch eine ganze Reihe von Biomantie- und normalen Zaubersprüchen, wovon er, ähnlich wie der Mystic, auf jedem Level ein paar neue erlernt.

Die Zaubersprüche der Biomantie, die einen direkten Gegenpol zu Nekromantie bildet, benutzt die Natur, oder einige ihrer Aspekte, ohne sie dabei zu schädigen. Der Biomancer kann Pflanzen kontrollieren, ihre Form verändern, sie wachsen oder schrumpfen lassen, und auch noch anderweitig beeinflussen. Auch seinen eigenen Körper kann er verändern und ihm verschiedene Tieraspekte wie Klauen, Hörner oder Panzerung verleihen. Ebenso kann er sich tarnen, die Natur um sich herum von Schadstoffen befreien und sich sogar in eine Art Baummonster verwandeln, um ein paar weitere seiner Zaubersprüche zu nennen.

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