IN'VALIAN R.C.C.

Grafik: Ein In'Valian Grafik: Ein In'Valian in einer leichten Kampfrüstung

Fundort:Rifts Dimension Book Three: Phase World Sourcebook, S. 12

Früher einmal waren die In'Valians eine fortschrittliche Raumfahrerrasse mit hochentwickelten Technologien, und einem beeindruckenden Körperbau, der dem normalen Menschen an Größe und Kraft weit überlegen war. Als allgemein friedliche Spezies erlangten sie auch recht schnell eine Mitgliedschaft im CCW. Doch dann geschah eine schlimme Katastrophe.

Im Zuge der interdimensionalen Forschungen wurde auf einer Raumstation im Orbit von In'Val, dem Heimatplaneten der In'Valians, ein großes Experiment gestartet. Den Wissenschaftlern gelang es tatsächlich, in der Stratosphäre des Planeten ein künstliches Rift mit einer Länge von beeindruckenden 16km zu öffnen. Plötzlich und völlig unerwartet schlüpfte eine über 100m große, quallenähnliche Masse mit vielen Tentakeln durch den Dimensionsriss. Das Militär reagierte schnell und aggressiv, wie es das in solchen Situationen meistens tut, und einige hundert Raketen später war von dem unbekannten Wesen nur noch ein ausgeglühter Rest übrig.

Aber dann geschah etwas, das auf dem gesamten Planeten, der das Experiment interessiert verfolgte (immerhin war das Rift vom Boden aus mit bloßem Auge zu erkennen) in eine Massenpanik stürzte. Durch den Dimensionsriss blickte ein Auge! Ein gigantisches Auge, das den Riss in seiner ganzen Breite ausfüllte! Als es die Überreste des anderen Wesens erblickte, stieß die titanische Kreatur einen psychischen Schrei aus, der noch Lichtjahre entfernt gespürt werden konnte und fast alle Psioniker auf In'Val in den Wahnsinn trieb. Danach schloss sich das Rift wieder.

Der Kommandeur, der den Angriff auf das fremde Wesen befohlen hatte, wurde suspendiert, öffentlich verurteilt, und verbrachte den Rest seines Lebens im Gefängnis. Sämtliche Dimensionsforschungen wurden umgehend eingestellt, und die In'Valians betrachteten diesen Vorfall als erledigt. Doch das war er noch lange nicht.

Wenige Wochen später tauchte wie aus dem Nichts eine bisher unbekannte Krankheit auf, die sich schnell in eine Seuche verwandelte und nach und nach den gesamten Planeten befiel. Die Opfer wurden schwach, verloren ihre Haare, ihre Muskulatur entwickelte sich zurück, ihre Knochen wurden brüchig und ihre Haut, die normalerweise bläulich war, nahm einen ungesundes Blassrosa an. Tödlich war die Seuche zwar nicht, doch nach eine knappen Jahr war es den Opfern mit ihren völlig entkräfteten Körpern nicht mehr möglich, ohne Hilfe irgendetwas selbst zu tun.

Trotz massiven Forschungsbemühungen des CCW konnte kein Gegenmittel, ja nicht einmal der Auslöser dieser Krankheit gefunden werden, die interessanterweise nur In'Valians betraf. Auch die UWW und selbst die Prometheans von Phase World wussten nicht weiter, so dass innerhalb von zehn Jahren die gesamte Rasse der In'Valians von der mysteriösen Seuche befallen war. Kinder wurden damit bereits geboren, und selbst in den isoliertesten Kolonien brach die Krankheit aus. Kein einziges Mitglied der Rasse blieb verschont.

Auch andere Möglichkeiten, ihre geschwächten Körper hinter sich zu lassen, erwiesen sich für die In'Valians als unbrauchbar. Gehirntransplanationen endeten immer tödlich, und Implantate und kybernetische Körperteile wurden vom Organismus rigoros abgestoßen. Nicht einmal magische oder psionische Kräfte konnten die In'Valians mehr entwickeln, um sich zu helfen. Das einzige, was ihnen blieb, waren robotische Exoskelette.

Heute sind nur noch wenige Millionen der In'Valians übrig. Viele haben in ihrer Verzweiflung Selbstmord begangen, und die anderen sehen keinen Sinn darin, sich weiterhin fortzupflanzen oder ihre Rasse wieder zu ihrer einstigen Größe zu verhelfen. Sie sind verbittert, desillusioniert, und teilweise ziemlich unberechenbar, weswegen man ihnen meistens mit einer Mischung aus Mitleid und vorsichtiger Angst begegnet. Denn ihre Exoskelette sind sehr fortschrittlich, widerstandsfähig, stark, und oft mit vielen Werkzeugen und Waffen bestückt. Viele In'Valians "wohnen" in ihnen, und verlassen sie nur in absoluten Notfällen. Geld stellt bei Verbesserungen an ihren Exoskeletten selten ein Problem dar, da die übrigen In'Valians sich den weitestgehend leeren Planeten teilen, und jeder von ihnen dadurch über sehr große Besitztümer verfügt, die er an Außenweltler verpachten oder verkaufen kann.

Körperlich sind die einstmalig beeindruckenden In'Valians nur noch ein Schatten ihrer selbst. Ihre durchschnittliche Größe liegt jetzt bei 0.9m, und sie wiegen nur noch knapp 27kg. Selbst leichteste Arbeiten wie das Drücken von Knöpfen oder das Bewegen von Hebeln erschöpft sie sehr schnell, so dass sie ihre Exoskelette über Neuralhelme kontrollieren. Ihre Lebensdauer wurde durch die Krankheit paradoxerweise auf knapp 300 Jahre verlängert, doch dieses Alter erreicht kaum ein In'Valian, da die meisten ihr Leben vorher auf die eine oder andere Weise beenden.

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