Über Vampire gibt es im Volksmund viele Gerüchte, Legenden und andere Spekulationen. Sie saugen Menschen das Blut aus, sollen sich vor Kreuzen und Knoblauch fürchten, und können nur zerstört werden, wenn man ihnen einen Pflock ins Herz rammt. Leider gibt es so gut wie niemanden, der nach dem Zusammentreffen mit einem Vampir noch in der Lage war, davon zu berichten (oder irgendetwas anderes zu tun), weswegen das "echte" Wissen über Vampire vielerorts ziemlich eingeschränkt ist. Nicht so jedoch in Mexiko und den anderen Teilen Mittelamerikas, wo die ständige Gefahr durch diese Untoten fast schon zu einem Teil des täglichen Lebens geworden ist. Es gehört also einiges dazu, sich in diese Gegend aufzumachen, denn viele, sehr viele sind bisher nicht von dort zurückgekehrt... .
Das Rifts World Book One: Vampire Kingdoms beginnt mit einer umfassenden Beschreibung von Vampiren, woher sie stammen, was sie antreibt, über welche Kräfte sie verfügen und, vor allem, auf welche Weise man sie vernichten kann, wozu auch einige spezielle Waffen und Techno-Wizard-Gegenstände vorgestellt werden. Es gibt auch ein paar Regelerweiterungen für den Vampirkampf, und wenn es der Spielleiter zulässt, kann man einen Vampir sogar als Charakter spielen, wenn man unbedingt will!
Danach folgt ein detaillierter Überblick über verschiedene Königreiche der Vampire, die sich mitunter stark voneinander unterscheiden, vor allem darin, wie man mit den dort versklavten Menschen umgeht. Auch einige von normalen Personen bewohnte Städte werden sehr genau betrachtet, komplett mit Highlightliste, Stadtplan und Beschreibungen der örtlichen Straßengangs. Weitere 17 Seiten nimmt die angesehendste Vampirjägergruppe in Mexiko ein, die sogenannten Reid's Rangers, mit den Hintergründen und Daten ihrer wichtigsten Mitglieder.
Als Nächstes gibt es einen Leitfaden zur Erschaffung eines eigenen Wanderzirkus, der ähnlich funktioniert wie das bereits in Rifts Mercenaries verwendete System zum Kreieren einer Söldnervereinigung. Zwei damit zusammengebastelte, ziemlich unterschiedliche Beispielshows werden ebenfalls präsentiert, mit all ihren Besitztümern, Plänen, Geheimnissen und den Spieldaten der wichtigsten NPC's.
Den Abschluss des Buches bildet die mysteriöse und unheimliche Halbinsel Yucatan, deren Struktur sich durch den Großen Zusammenbruch irgendwie verändert haben soll. Sie beherbergt auch einige alte Städte, die angeblich von Dämonen regiert werden, was aber noch niemand genau bestätigen konnte. Ganz am Ende findet man dann noch die Beschreibungen von ein paar Monstern.
Wer sein Rollenspiel mit Vampiren aufpeppen will oder unbedingt mal Mittelamerika besuchen möchte, kommt um dieses Buch absolut nicht herum, und wird von ihm auch nicht enttäuscht werden. Wer sich dafür aber nicht interessiert, kann auf das Rifts World Book One: Vampire Kingdoms guten Gewissens verzichten, denn außer der Hand voll Techno-Wizard-Gegenstände, den Wanderzirkusregeln und ein paar neuen Rassen und Monstern enthält es kaum etwas, das man anderswo verwenden kann. Es bezieht sich halt, wie jedes andere Weltenbuch auch, nur auf ein ganz bestimmtes Gebiet unseres Planeten.
